Der Friedensschluss – eine verlorene Kunst

In seiner Studie zu den Kriegsursachen (The causes of war) stellt der australische Historiker Geoffrey Blainey resigniert fest, dass auf tausend Seiten über Kriegsursachen nur eine einzige über Friedensgründe kommt. Es ist auch so, dass auf zehntausend Bilder vom Krieg nur ein Bild vom Frieden kommt. Bilder des Friedens langweilen schnell. Frieden ist, sagt Blainey,

Gott ist ein leerer Teller für die Hungernden

Seine Mutter war eine Zigarettenverkäuferin in München, sein Vater ein ambulanter Buchhändler. Er kam im Eisenbahnzug zur Welt – kurz vor Dresden. Seine ersten Kindheitsjahre verbrachte er in München; sein späteres Schicksal war die Landstraße. Er war ein Vagant, ein bayerisches Villon, ein Chansonnier, ein Schandmaul, der seinen katholischen Glauben pries und verfluchte. Die Behörden

Glump, Graffl, Heimatschwund

Neuerdings kann man den „Abriss des Jahres“ wählen. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege präsentiert dazu eine Reihe von schönen alten Gebäuden, aus welcher der bitterste Verlust ausgewählt werden soll. Unter den Teilnehmern werden Exemplare eines feinen, eines ganz zauberhaften Buches verlost. Es ist das Buch, das ich Ihnen hier empfehle. Es heißt „Das Burggütl“ und

Da fällt einem das Buch aus der Hand

Dieses Werk ist ein wissenschaftlicher Corona-Thriller. 17 Professorinnen und Professoren des Rechts, der Philosophie und der Soziologie schreiben darin über den elementaren Konflikt, den die Bewältigung der Corona-Pandemie mit sich gebracht hat und den der Versuch der Bewältigung der Klima-Katastrophe mit sich bringen wird: Freiheit oder Leben? Es geht, so der treffende Untertitel, um „das

Der Geist des Konzils und die Steine des Anstoßes

Um Papst Franziskus zu verstehen, muss man wissen, was das Zweite Vatikanische Konzil wollte, was es brachte und was sein Erbe ist. Papst Franziskus versteht sich nämlich als Testamentsverwalter und Testamentsvollstrecker dieses Konzils, das vor gut 60 Jahren, im Oktober 1962, begann. Dieses Konzil war ein gewaltiger Aufbruch, es war der Versuch der katholischen Kirche,

Arbeiten und Beten, Gehorchen und Rebellieren

– so lauten zwei der Kapitelüberschriften dieses Buches über Frauenklöster und Klosterfrauen. Es ist ein wunderbares Buch, optisch und inhaltlich; es ist eines der schönsten Bücher des Jahres 2022, mit diesem Prädikat ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst. Es handelt von der Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft der Frauenklöster und von der Transformation der Klostergemeinschaften in