Es geht auch ohne CSU

Vom Elend der Bayern-SPD – und wie man ohne die Christsozialen regieren kann. Von Heribert Prantl An diesem Sonntag fand der „München Marathon“ statt – er begann am Olympiapark, führte über das Siegestor, den Königsplatz, den Englischen Garten und den Viktualienmarkt wieder zurück ins Olympiastadion. Das ist Anlass, über einen ganz anderen Marathon zu reden

Die Weichei-Intrige

Wer hat vor 50 Jahren Willy Brandt gerettet – war da Franz Josef Strauß beteiligt? Die abenteuerlich plausiblen Spekulationen über das gescheiterte Misstrauensvotum gegen Willy Brandt. Von Heribert Prantl Rainer Candidus Barzel schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf. Er war, so sagte er später, wie „vom Blitz getroffen“. Er, der Chef der CDU/CSU-Fraktion, saß verstört

Gedeih für die FDP, Verderb für die Grünen

Wenn die Grünen das Finanzministerium der FDP überlassen, haben sie schon verloren. Klima-, Verkehrs- und Agrarwende werden verhungern. Sie sind die Partei der programmierten Enttäuschung. Von Heribert Prantl Ein Koalitionsvertrag ist nicht wirklich ein klassischer Vertrag. Es geht da nicht um einklagbare Ansprüche; es geht um das Sich-Vertragen der Regierungspartner. Die Grünen haben in den

Is‘ denn heut schon Weihnachten? Das X-mas-Set des Olaf Scholz

Guten Tag, bis Weihnachten, so sagt Olaf Scholz, soll die neue Bundesregierung stehen. Als am vergangenen Freitag, es war zehn Wochen vor Heilig Abend, Scholz and Friends das Ergebnis der Sondierungsgespräche auf allen Kanälen stolz verkündeten, erinnerte ich mich an Franz Beckenbauers legendären Auftritt im Werbefernsehen: Beckenbauer stand seinerzeit, es ist schon lang her, staunend

Laschet und der Mist: Warum die Union in die Opposition muss

Guten Tag, es gibt Sätze, die deswegen so berühmt sind, weil sie kurz, knorrig, knarzig und falsch sind. Dazu gehört der Satz: „Opposition ist Mist.“ Er stammt von Franz Müntefering; der knorrige und knarzige Sozialdemokrat hat den Satz den begeisterten Delegierten zugerufen, als er 2004 auf einem Sonderparteitag in Berlin zum Nachfolger von Gerhard Schröder

Wo der Zeitgeist weht

Guten Tag, es gibt einen Gast, den jede Partei bei ihrem Parteitag am allerliebsten hat. Dieser Gast hat keine Titel, er hat keinerlei offizielle Funktion. Er wird nicht eigens begrüßt, er hat nicht einmal einen Platz in der ersten Reihe. Er hat genau genommen gar keinen Sitzplatz – und trotzdem spürt man es sofort, wenn

Vater Courage. Wolfgang Thierse und die Existenzkrise der SPD

Guten Tag, die SPD ist eine wunderbar alte Partei. Ihre Wurzeln reichen weit zurück ins Kaiserreich, ihre Geschichte ist gute deutsche Geschichte. Unter den Leuten, die diese Partei geprägt und geführt haben, sind Vorbilder, sind Helden und Heldinnen. Der Name Sozialdemokratie steht für die Tugenden dieses Landes und seine Erfolge. Das Grundgesetz beschreibt Deutschland als

Ein Geburtstagskranz für Friedrich Ebert zum 150ten – und ein paar Fragen an die SPD

Guten Tag, Die Rechten nannten ihn links, die Linken nannten ihn rechts. Dieser Linksrechts-Sozialdemokrat, dieser Rechtslinke und Linksrechte, war der zweite Vorsitzende der SPD. Er führte die SPD nach dem Tod von August Bebel im Jahr 1913. Er war kein Volkstribun und kein Arbeiterkaiser wie Bebel. Er war keiner, der die Massen begeisterte; er konnte