Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich vor zwei Wochen, bei seiner Rede an die Nation, an diesen Fragen vorbeigemogelt: Gibt es Wege zum Frieden in der Ukraine? Wie könnten die aussehen? Gibt es Wegweiser? Und wer könnte die aufstellen? Oder gibt es nur Irrwege? Die Fragen, die sich das Staatsoberhaupt nicht stellen wollte, versucht nun eine Schrift der FEST, der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg, zu beantworten.

Ausgehend von sechs Szenarien, die Formen und Wege der Beendigung des Kriegs skizzieren, diskutieren die Autorinnen und Autoren die jeweiligen Chancen und Risiken. Sie sind sich nicht einig in Ihren Analysen und Perspektiven. Aber als gangbarster Weg der Beendigung des Kriegs erscheint, so fasst es der „Versuch einer Synthese“ zusammen, das „Einfrieren“ des Konflikts durch einen Waffenstillstand. Ein solches Einfrieren, so heißt es, wäre zwar ein Ende des Kriegs, aber nicht ein Ende beziehungsweise eine Lösung des Konflikts: „Es stellt jedoch eine Voraussetzung dafür dar, in einem erwartbar langwierigen und schwierigen Prozess der Verhandlung und Annäherung zwischen den Konfliktparteien nach einer politischen Lösung des Konflikts zu suchen“. Es geht dem Buch um eine „Rückkehr zu wenigstens gewaltärmeren, besser noch gewaltfreien Formen des Konfliktaustrags“.

Ines-Jacqueline Werkner, Lotta Mayer, Madlen Krüger (Hrsg.): Wege aus dem Krieg in der Ukraine. Szenarien-Chancen-Risiken. Das Buch hat 130 Seiten, es ist erschienen als Band 5 von FEST kompakt, publiziert bei HeiBOOKS der Bibliothek der Uni Heidelberg. Es ist als E-Book erhältlich. Als Taschenbuch kostet es 21.90 Euro

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