Neuerdings kann man den „Abriss des Jahres“ wählen. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege präsentiert dazu eine Reihe von schönen alten Gebäuden, aus welcher der bitterste Verlust ausgewählt werden soll. Unter den Teilnehmern werden Exemplare eines feinen, eines ganz zauberhaften Buches verlost. Es ist das Buch, das ich Ihnen hier empfehle.

Es heißt „Das Burggütl“ und erzählt, für Kinder und Erwachsene, die Geschichte eines alten, eines sehr alten Hauses – mit schmucken Bildern von Stefania Peter und einem pfiffigen Text von Birgit Angerer. Angerer lässt das alte Haus reden: „Es gibt Häuser in meiner Nähe, die heißen Hahnweberhaus oder Altenberlbeckerhaus. Und dann gibt es noch einige Häuser, die heißen ‚Bloß-a-alt’s Glump‘. Wenn man „Bloß-a-alt’s Glump“ heißt, wird man nicht alt. So habe ich viele gute Freunde verloren. Freunde mit gutem Charakter, in denen nette Menschen zusammengelebt haben. Aber irgendwann hatten meine Freunde plötzlich einen Dachschaden, nasse Füße oder Wunden am ganzen Leib und wurden eines Tages einfach beiseite geräumt.“ Das alte Haus, das hier von sich erzählt, steht im oberpfälzischen Städtchen Pfreimd, es ist einige hundert Jahre alt, es ist ein Denkmal, in dem man wohnen kann. Das Burggütl und das Buch darüber: Das sind schöne Beispiele dafür, wie phantasievoll Denkmalschutz und Heimatpflege heute sein können.

Birgit Angerer (Text), Stefania Peter (Illustrationen): Das Burggütl. Ein Haus erzählt. Das schön bebilderte Buch hat 58 Seiten, es ist 2022 im Volk Verlag München erschienen und kostet 25 Euro.

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