Dieses Buch über „Das Friedenstier“ ist soeben erschienen und von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur sogleich als Kinderbuch des Monats März ausgezeichnet worden. „Das Friedenstier“ hat 96 Seiten und heißt im Untertitel „Mit Stift und Flügel für den Frieden“. Ich habe es schon im Newsletter der vergangenen Woche erwähnt – aber es verdient auch eine ausdrückliche Leseempfehlung an dieser Stelle. Es ist ein sehr, sehr fantasievolles Buch. Als Symbol für den Frieden kennt man ja landläufig nur die Taube. Die Taube als „das“ Friedenstier geht zurück auf die Sintflut-Erzählung im Alten Testament. Tierkenner wissen: Eigentlich ist die Taube ja ein ziemlich streitlustiges Tier – aber Noah und Picasso waren stärker. Als Pablo Picassos Lithografie mit der Taube 1949 als Plakat für den Weltfriedenskongress ausgewählt wurde, war das in Ost und West der Beginn der großen Weltfriedenskarriere der Taube.

In dem Buch über „Das Friedenstier“ machen jetzt über hundert andere Friedenstiere der Friedenstaube Konkurrenz. Den Illustratorinnen Friederike Ablang, Merle Goll und Sabine Kranz ist etwas Wunderbares gelungen: Sie haben viele, viele Künstlerinnen und Künstler, es sind an die 140, dafür gewonnen, ihre jeweiligen Friedenstiere zu zeichnen, zu malen und zu beschreiben. Da sind Kängurus, Wildschweine, Dackel und Kröten, Eichhörnchen und Elefanten, Mäuse und Tintenfische als Friedenstiere. Und um die Friedenstiere herum ranken sich Gedanken, Gedichte und Geschichten, die Hoffnung auf eine friedlichere Welt machen sollen.

„Das Friedenstier“ ist ein Buch über die faszinierende Vielfalt des Friedens. Das ist ganz fantastisch – Aber: Ist es wirklich ein Kinderbuch? Gegenfrage: Ist ein Buch, das auch Erwachsene fröhlich macht, schon deswegen kein Kinderbuch? „Das Friedenstier“ macht Kinder und Erwachsene fröhlich – und es gibt wohl nicht sehr viele Bücher, von denen man das sagen kann. Und es animiert Kinder, selber ihr Friedenstier zu malen. Deswegen ist es ein Kinderbuch. Und wenn es dann zugleich Papa und Mama und Onkel und Tante dazu bringt, auch ein Friedenstier zu malen – dann kann das Reden über den Frieden beginnen. Wenn das gelingt, dann hat „Das Friedenstier“ einen Friedenspreis verdient – vielleicht sogar den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Friederike Ablang, Merle Goll und Sabine Kranz (Hrsg.), Das Friedenstier – Mit Stift und Flügeln für den Frieden. Deutscher Taschenbuch Verlag, 1. Auflage 2025, 96 Seiten. Das Buch kostet 16 Euro.