Wer von künstlicher Intelligenz nicht genug kriegen kann, wer die KI rechtlich durchdringen will und dabei die volle Dröhnung braucht, hier ist sie: ziegelsteinschwer, 1 350 Seiten dick, allein das Stichwortverzeichnis umfasst 31 Seiten. „Chat-GPT“ ist noch nicht dabei, das gewichtige Buch kam Anfang 2022 auf den Markt, also Ante Chat GPT Natum. Aber ansonsten haben weit über hundert Bearbeiter fast alles zusammengetragen und analysiert, was über „Recht und Praxis automatisierter und autonomer Systeme“ zu sagen ist. Von einer „Gesamtdarstellung der Materie“ sprechen die drei Herausgeber im Vorwort. Das Ganze geht vom automatisierten Fahren und vom Deep Learning bis hin zu Sexrobotern und zu Upload-Filtern. Das Werk ist natürlich zum Nachschlagen, nicht zum Von-vorn-bis-hinten-Lesen. Das Ganze ist auch nicht billig, es kostet 158 Euro.

Wer es billiger, lesbarer und süffiger haben will, der greife zu einem anderen Werk mit anderem Anspruch, einem wunderbaren Taschenbuch von Katharina Zweig, Informatikprofessorin an der TU in Kaiserslautern. Sie hat dort den Studiengang „Sozioinformatik“ ins Leben gerufen. Ihr Buch „Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl“ ist mittlerweile in der fünften Auflage erschienen. Sie wolle, so schreibt sie im Vorwort, ihre Leserinnen und Leser ermächtigen, ihnen „das Gefühl des Kontrollverlusts nehmen, das viele beschleicht, wenn es um Algorithmen geht“. Es gelingt ihr! Katharina Zweig gelingt ein packender KI-Grundkurs. Es erinnert mich an ein Büchlein, das Jura-Studierende seit jeher am Beginn ihres Studiums kaufen und das mittlerweile eine Million Auflage hat: „BGB – leicht gemacht“. Sehr empfehlenswert: KI – leicht gemacht.

Chibanguza/Kuß/Steege: Künstliche Intelligenz. Recht und Praxis automatisierter und autonomer Systeme. Das Buch ist 2022 im Verlag Nomos erschienen, es hat 1.350 Seiten und kostet 158 Euro.

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