Im November 1999 führten die Ermittlungen der Augsburger Steuerfahnder und Staatsanwälte gegen den Waffenhändler Karlheinz Schreiber zur Enttarnung des illegalen Finanzsystems der CDU und damit zur wohl größten Affäre der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Kette der Enthüllung riss nicht ab, und mit jedem neuen Detail geriet die Union immer tiefer in den Sog des Skandals, der einen Namen trägt: Helmut Kohl.

Der politische Aufstieg des „Schwarzen Riesen“ aus Ludwigshafen war aufs engste verknüpft mit den illegalen Praktiken der Parteienfinanzierung. Sie bildeten offenbar einen festen Bestandteil des Systems Kohl, also jenem Macht- und Beziehungsgeflecht, das ihm den Weg ins Kanzleramt ebnete. Gemeinsam mit seinen Kollegen Heribert Prantl und Michael Stiller hat der SZ-Redakteur Hans Leyendecker nun in einem Buch die Hintergründe und den Verlauf der Affäre ausführlich beschrieben und ihre Folgen für die deutsche Demokratie analysiert.

Inzwischen scheint es keine Täter mehr zu geben. Alle benehmen sich, als seien sie unschuldige Opfer. Von Reue keine Spur. Bei so viel Unverfrorenheit macht sich ein gewisser Überdruss breit. Das mühsam gewachsene Vertrauen in die Politik ist verloren, und es wächst wieder einmal die Neigung des Publikums, „Politik zum schmutzigen Geschäft zu erklären, das man einer Kaste von Windbeuteln und Beutelschneidern überlässt. Diese neueste Entwicklung beginnt mit der CDU-Spendenaffäre. Und das ist das Schlimmste, was Kohl dem Land antun konnte.“ — Stephan Fingerle


  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
  • Verlag: Steidl; Auflage: 1. Aufl. (1. Januar 2000)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3882437383
  • ISBN-13: 978-3882437386
  • Verpackungsabmessungen: 21,9 x 15,4 x 4,5 cm
Bezugsmöglichkeit (Buch / Audio-CD)