Heribert Prantl, Innenpolitik-Chef der Süddeutschen, über die Pflicht des Journalisten, die Angst vor Guttenberg und die Zukunft der Zeitung

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl lümmelt mit Gleichgesinnten an einem Tisch in der Ecke, mehrere Runden älterer Damen spielen Tarock. Ein verregneter Aprilnachmittag im mit Rauchschwaden verhangenen Café Rathaus. Ein fideler Heribert Prantl tritt zur Tür herein, 15 Minuten zu früh. Er hat soeben die erste Vorlesung im Rahmen der Theodor-Herzl-Dozentur beendet, das Thema: die Zukunft des Journalismus. Prantl, einst Richter von Beruf, ist einer der gewichtigsten Kommentatoren deutscher Sprache. Noch zweimal wird er im kommenden Monat von München nach Wien pendeln, um über die Rolle des Meinungsjournalismus und das Grundrecht auf Pressefreiheit zu referieren oder zu urteilen, wie es seine Art ist. Das Gespräch hat längst begonnen, als er das Sakko auszieht und eine heiße Schokolade bestellt.

Falter: Herr Prantl, was ist die Aufgabe von Journalismus?

Heribert Prantl: Ich durfte vor einiger Zeit eine Journalistin ehren, die im Iran Journalisten ausbildet. Sie hat erzählt, vier ihrer Schüler seien umgebracht worden und 40 weitere hätten Morddrohungen erhalten. Da habe ich sie gefragt, wozu sie denn dann dort Journalismus betreibe. Welchen Sinn habe das? Sie sagte: Wir können dazu beitragen, dass es nicht noch schlimmer kommt. Diese Beschreibung gilt nicht nur im Iran, sie gilt überall.

Sie sind zuerst Staatsanwalt und Richter geworden und später erst Journalist. Warum?

Prantl: Die Justiz war für mich eine Art Basislager: Davon profitiere ich bis heute viel. Es ist so wichtig, einmal einen ganz anderen Laden von innen erlebt zu haben.

Sie kommen gerade von Ihrer ersten Herzl-Vorlesung. Kann man Journalistenausbildungen überhaupt empfehlen?

Prantl: Es gibt wunderbare Journalistenausbildungen. Aber: Ich rate jedem davon ab, nur Publizistik zu studieren. Wer Journalist werden will, soll irgendwas anderes studieren oder zumindest zusätzlich was anderes. Sei es Medizin, Jus oder Sinologie, einfach ein Metier, in dem man sich dann auskennt. Das Publizistische ist eine Zusatzqualifikation. Sicherlich ist Journalismus ein Kunsthandwerk, das man lernen muss – man lernt es aber nicht unbedingt, wenn man einfach nur Publizistik studiert.

In Österreich gibt es erstmals so viel PR-Personal wie Journalisten.

Prantl: Heute vor der Vorlesung habe ich Professor Haas (Vorstand des Instituts für Publizistik der Uni Wien, Red.) gefragt, wie groß seine Fakultät denn sei. 6000 Studenten, sagte er. Was machen die alle nach dem Studium? Sie gehen in die PR. Man bringt denen also die Kunstfertigkeiten bei, die guten Journalismus ausmachen, auf dass sie einmal als PR-Leute den guten Journalismus knacken. Ist das nicht ein wenig pervers?

Wie kann man sich als Qualitätszeitung dagegen wehren?

Prantl: Indem man so gut besetzt ist, dass man die Übernahme von PR-Texten nicht nötig hat. Und die Redakteure müssen so gut ausgebildet sein, dass sie sich gegen PR wehren können. Es gelingt wohl nur einem ausgebildeten Chemiker oder Physiker oder Mediziner, Texte zu durchleuchten, die von einer ausgefuchsten PR-Abteilung der Industrie kommen. Da reicht es nicht, nur ein paar Generalisten zu haben, die von allem wenig und von nichts wirklich etwas verstehen.

Sie haben bei Ihrer Vorlesung auch über „politische Skandale mit strafrechtlichem Einschlag“ gesprochen. Welche Rolle kommt dabei dem Juristen, welche dem Journalisten zu?

Prantl: Der Staatsanwalt ist dafür da, die strafrechtlichen Anteile eines Skandals zu ermitteln. Dafür stehen ihm alle nur erdenklichen staatlichen Zwangsmittel zur Verfügung. Der Journalist hat eigentlich gar nichts außer seiner Neugier, seiner Hartnäckigkeit, seinem Blatt und der Öffentlichkeit. Wenn ich an die einschlägigen Skandale der vergangenen Jahrzehnte in Deutschland denke, waren es aber fast immer Journalisten, die mit der Aufklärung begonnen haben. Es gab keinen einzigen strafrechtlich relevanten politischen Skandal, der von der Justiz aufgeklärt und wirklich ausermittelt worden wäre. Journalisten waren und sind hier oft bessere Aufklärer als Staatsanwälte.

Aus dem Gefühl heraus, dass die Strafe durch die Öffentlichkeit bereits genug ist?

Prantl: Vielleicht auch. Aber vor allem deshalb, weil Staatsanwaltschaften politisch nicht unabhängig sind. Aber solange politische Skandale nicht unter den Teppich gekehrt werden können, weil die Pressefreiheit funktioniert, ist mir nicht bang. Bang wird mir, wenn die Medien aus ökonomischen oder aus legislativen Gründen ihre Rolle als Wächter der Demokratie und als Aufklärungsinstanz nicht mehr spielen könnten.

In Österreich kooperieren einzelne Anwälte mit investigativen Journalisten, wenn die Justiz Causen aus politischen Gründen nicht angreift. In Deutschland auch?

Prantl: Ja. Das ist ja auch nicht verwerflich, so werden womöglich Skandale angebohrt, so beginnt öffentliche Aufklärung. Man muss sich freilich immer die Frage stellen: Cui bono? Warum macht ein Anwalt das? Und die Antwort darauf ist bei der Recherche zu berücksichtigen. Im Übrigen machen das auch Staatsanwaltschaften. Es gibt so eine Art Kampf um die Öffentlichkeit. Warum? Die Öffentlichkeit spielt in heiklen Strafverfahren eine wichtige Rolle.

Die Politik betreibt ein ähnliches Spiel. Kaum eine Entscheidung, die nicht vorher mit befreundeten Journalisten öffentlich abgetestet, verkauft wird.

Prantl: Ich weiß nicht, ob das so kalkulierbar ist. Dazu ist die öffentliche Meinung zu disparat. Nehmen wir den Fall Guttenberg. Der Bild-Zeitung, die allgemein für sehr mächtig gehalten wird, ist es nicht gelungen, Guttenberg zu halten. Obwohl partiell sogar eine große, seriöse Wochenzeitung bei der Verteidigung mitgemacht hat, nämlich die Zeit.

Wie erklären Sie sich die große Leidenschaft der Deutschen für Guttenberg?

Prantl: Es gibt einen Überdruss an den gewohnten politischen Figuren, an der Art, wie sie auftreten und reden. Dieser Überdruss ist verstärkt worden durch die vielen Polit-Talkshows, in denen man den Wanderzirkus der immergleichen Leute sieht. Dann kommt einer daher, der anders ist oder zu sein scheint. Insgeheim verlangt man ja von Politikern, dass sie für die Politik leben und nicht von der Politik. Guttenberg hat von Haus aus ein großes Vermögen – also hat man sich vorgestellt, der macht Politik aus Freude, aus Engagement, aus Überzeugung, der ist eine Mischung aus Mutter Teresa und Alexander dem Großen. Verbunden mit seinem Aussehen und seiner vermeintlichen Brillanz galt er einfach als was Neues.

Das erinnert an das Phänomen Haider.

Prantl: Das ist die große Angst von CSU und CDU. Dass Guttenberg plötzlich an der Spitze einer rechtspopulistischen Partei stehen könnte. Deren Potenzial liegt in allen Ländern Europas bei 15 Prozent aufwärts. In der Bundesrepublik Deutschland gab es da bisher keinen Politiker mit dem notwendigen Charisma. Ein Sarrazin ist gewiss keiner, der ist letztendlich ein alter Zausel. Aber Guttenberg wäre einer.

Die charismatischen Figuren fehlen der Politik. Nachvollziehbar und doch merkwürdig ist die Rolle von Exkanzler Helmut Schmidt in Deutschland.

Prantl: Als Schmidt einst zur Wochenzeitung Die Zeit ging, dachte man sich: Mein Gott, dieser staubtrockene Hanseat – will man ihn wirklich lesen? Aber er hat die Rolle des Elder Statesman unglaublich gut kultiviert und sich als schreibende Autorität etabliert. Als Herausgeber der Zeit ist er zu einer Art Lehrer der Nation geworden. Aber: Es gibt ja noch etliche andere Alte, die kräftig mitmischen.

Wie etwa Heiner Geißler.

Prantl: Der war ja in jüngeren Jahren, als Generalsekretär der CDU, die Hassfigur der aufgeklärt-linksliberalen Gesellschaft. Heute ist Geißler ihr Prophet. Politiker wie er sind erst populär geworden, als sie die Parteifesseln abstreifen konnten und sie nicht mehr den Geruch des Parteisoldatischen hatten.

Der politmediale Komplex schafft eine bestimmte Darstellung von Politik. Medien teilen Protagonisten Rollen zu, wenige bekommen Prominenz, die politische Klasse wird als grau und unfähig dargestellt.

Prantl: Die mediale Darstellung von Politikern hat wesentlich zur Politikskepsis beigetragen. Wer tritt denn im Fernsehen auf? Allenfalls vier Prozent der politisch Agierenden. Vor allem die Regierung, dazu ein paar wenige Abgeordnete. Der Rest wird kaum wahrgenommen. Und zugleich steigt der Überdruss an den Politikern, weil man dauernd die gleichen sieht. Der Parlamentarismus existiert in der medialen Öffentlichkeit nicht.

Die Talkshow-Öffentlichkeit übernimmt allmählich die parlamentarische?

Prantl: Ich glaube, ja. Da läuft etwas schief. Entparlamentarisierung ist Entdemokratisierung.

Umgekehrt ist das Parlament, gerade in Österreich, stark entmachtet. Es kann zeremonielle Debatten abhalten, aber die Dinge werden im Ministerrat oder in Brüssel entschieden.

Prantl: Selber schuld. Dann müssen halt die Leute den Mund aufmachen und widerborstig sein. Das Parlament muss sein Selbstwertgefühl wiederfinden: Nicht die Regierung, sondern das Parlament ist die erste Gewalt in der Demokratie. Ein Parlament darf es sich nicht gefallen lassen, dass die Regierung milliardenschwere Rettungspakete verkündet, bevor irgendwer im Parlament auch nur Muh oder Mäh dazu sagen konnte.

In Österreich müssen abgetretene Politiker oft von der Bühne verschwinden, selbst wenn sie nicht alt sind und über Wissen und Erfahrungen verfügen.

Prantl: Wer will sie denn nicht mehr sehen?

Die eigenen Politikerkollegen.

Prantl: Das ist bei uns nicht unbedingt anders. Die Altpolitiker reden ohne Sachzwänge; das macht sie für das Publikum spannend. Sie haben viel Erfahrung, hängen aber nicht am Zügel der Parteidisziplin. Das macht den aktiven Politikern Angst. Heiner Geißler ist ein wunderbares Beispiel: In der CDU-Parteizentrale herrscht nicht immer Begeisterung über ihn. Das gefällt natürlich uns Journalisten.

Sind Sie in diesem Sinn als Politik-Chef der Süddeutschen eine politische Figur?

Prantl: Man soll seine Bedeutung nicht übertreiben. Ein bisschen Bescheidenheit tut dem Journalismus gut. Ich meine: Ein politischer Journalist ist kein Politiker mit dem Arbeitsplatz Redaktion. Aber natürlich habe ich Grundüberzeugungen, eine Grundhaltung – sonst wäre ich im falschen Beruf. Wenn man kein Koordinatensystem hat, kann man nichts einordnen.

Wir haben vor wenigen Wochen Giovanni di Lorenzo, dem Chefredakteur der Hamburger Zeit, dieselbe Frage gestellt. Ja, ja, hat er geantwortet, er sei eine politische Figur.

Prantl: Eine gute Zeitung ist das Brot der Demokratie. Unsereins ist also ein Bäcker – ein guter Bäcker nimmt gute Zutaten, knetet tüchtig und lässt den Teig aufgehen. So gehört sich das: etwas für die Demokratie tun wollen. Von Hajo Friedrichs zitiert man freilich den Satz: Ein guter Journalist zeichne sich dadurch aus, dass er sich mit nichts gemein mache, auch nicht mit einer guten Sache. Das ist, mit Verlaub, Unsinn. Denn die gute Sache, für die ein Journalist einzutreten hat, heißt Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit. Zu diesem Zweck gibt es Pressefreiheit. Wenn Sie meinen, dass ein Journalist, der sich dafür einsetzt, „eine politische Figur“ ist – dann meinetwegen gerne.

Vor einigen Jahren veröffentlichte der Philosoph Jürgen Habermas einen mittlerweile legendären Artikel in der Süddeutschen. Darin hat er geschrieben, Qualitätszeitungen müssten Handlungsimpulse für Eliten bereitstellen. Würden Sie dem zustimmen?

Prantl: Teilweise. Ich habe natürlich nichts dagegen, wenn wir den Eliten Impulse liefern können. Aber wir sind keine Elitenzeitung. Wir sind ein demokratisches Blatt für ein möglichst breites Publikum.

Ist die Süddeutsche Zeitung eine Volkszeitung?

Prantl: Ja. Einerseits muss der Standlverkäufer vom Viktualienmarkt kapieren, was wir schreiben. Andererseits muss Professor Habermas es mit Freude lesen können. Der eine muss sagen: Jetzt habe ich es verstanden. Der andere muss sagen: Da ist ein Problem zwar vereinfacht, aber anregend dargestellt.

Der Legende nach liest selbst der Münchner Taxifahrer die Süddeutsche.

Prantl: Das ist nicht Legende, sondern Realität. Ich habe schon mit so manchem Taxler über meinen Kommentar diskutiert.

Sie sind nicht trotz, sondern wegen des Internets so optimistisch, was die Zukunft des Qualitätsjournalismus betrifft.

Prantl: Das Internet, das Internet: Darüber wird von vielen Zeitungsleuten geredet, als handle es sich um einen neuen Hunneneinfall. Das ist Quatsch. Die Hunnen kamen, schlugen alles kurz und klein und waren nach hundert Jahren wieder weg. Das Internet schlägt gar nichts kurz und klein, und es wird bleiben. Es bringt eine globale horizontale Verbreiterung des Wissens. Aber die Leute sind in der ungeheuren Masse von Information orientierungslos. Für die Orientierung braucht man den Qualitätsjournalismus. Das Internetzeitalter braucht, in Print und online, glaubwürdige Journalisten, auf die es sich verlassen kann.

Warum?

Prantl: Bei der Frage, wie gefährlich Fukushima wirklich ist, will man sich doch nicht auf irgendein Anzeigenblatt verlassen. Da will man eine Autorität haben, der man vertraut. Das große Plus von kleineren Presseorganen wie dem Ihren und größeren wie dem meinen ist, dass wir uns diese Autorität erarbeitet haben. Die Leser vertrauen uns. Dieses Vertrauen ist das größte Kapital des Qualitätsjournalismus.

Der klassische Journalismus ist ein redaktioneller Journalismus. In der jetzigen Phase trägt das Internet zur Auflösung dieses redaktionellen Journalismus bei.

Prantl: In der jetzigen Phase ja, in der Zukunft nein.

Weil sich redaktioneller Onlinejournalismus über Werbung finanzieren lassen wird?

Prantl: Der klassische Journalismus hat eine bestimmte Qualität und braucht eine bestimmte Qualität – völlig egal, ob er online stattfindet oder auf Papier. Onlinejournalismus wird sich in absehbarer Zeit nicht selber finanzieren. Jedenfalls nicht mit den Methoden, die man heute hat. Das wird bloß mit einer simplen Micro-Payment-Lösung gehen (Kleinbeträge per Mausklick zahlen, Red.).

Solche Lösungen bergen wiederum eine sehr populistische Gefahr: Am Ende schreibe ich das, was viele Klicks bekommt.

Prantl: Gute Analysen und Kommentare haben bei uns viele Klicks. Die Leute waren bisher gewohnt, dass sie substanzielle Texte von ordentlichen Zeitungsredaktionen im Internet umsonst kriegten. Das kann keine Zukunft haben, wir sägen sonst an dem Ast, auf dem wir sitzen. Das muss künftig anders laufen: Von einem großen Stück steht nur mehr ein kurzer Anreißer kostenlos im Internet. Wer den Text ganz lesen will, muss dafür 20 Cent ausgeben. Das heißt: Die Speisekarte gibt’s umsonst, das Menü muss man zahlen. Und die Leute werden das tun, weil man Qualität schmeckt.

Es wäre ideal, wenn das die Rückkehr zur klassischen Kaufzeitung bedeuten würde. Wir wären lieber eine Kaufzeitung, die nicht über Anzeigen finanziert wird. Dafür müsste aber jeder Leser bereit sein, für einen Falter zehn Euro hinzulegen.

Prantl: Warum eigentlich nicht?

Weil man es ihm nur schwer erklären kann.

Prantl: Wenn ich mit unseren Lesern rede, dann sage ich: Wenn Sie in der Frühe in die Arbeit gehen und Sie haben die Zeitung nicht dabei, zahlen Sie für einen Kaffee im Pappbecher drei Euro und für eine SZ zwei Euro. Den Kaffee haben Sie in drei Minuten ausgetrunken. An der Zeitung können Sie einen ganzen Tag lesen. Sie ist wie ein großes Menü.

Wie wir Ihren Schriften entnehmen, sind Sie gegen staatliche Presseförderung.

Prantl: Ja.

Aber Sie akzeptieren Habermas’ Definition der Qualitätszeitung als öffentliches Gut?

Prantl: Na klar.

Öffentliche Güter werden, wenn es notwendig ist, von der öffentlichen Hand unterstützt. Warum also nicht auch Qualitätszeitungen?

Prantl: Wenn ich einmal 85 Jahre alt und inkontinent bin, dann bin ich froh, wenn mir jemand hilft. Aber ich bin froher, wenn ich’s nicht brauche, weil ich mir selber helfen kann. Ich glaube noch immer, dass sich ordentlicher Journalismus verkauft. Der Falter ist doch ein gutes Beispiel dafür, wie man auf schmalem Niveau mit einem erstklassigen Journalismus überleben kann.

Zum Thema

Süddeutsche Zeitung

Die erste Ausgabe der SZ erschien am 6. Oktober 1946, nachdem die amerikanische Besatzungsmacht der Tageszeitung als „wichtiger meinungsbildender“ Instanz die Drucklizenz erteilt hatte. Deutsche Journalisten wählten die SZ bei einer Umfrage aus dem Jahr 2005 noch vor dem Spiegel zum Leitmedium Nummer eins. Seit 2008 befindet sich die Zeitung im Mehrheitsbesitz der Südwestdeutschen Medien Holding

Zur Person

Heribert Prantl, 57, wurde im deutschen Nittenau geboren. Parallel zu seinem Jusstudium absolvierte Prantl eine dreijährige Ausbildung beim katholischen Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses. Nachdem er zunächst als Richter und Staatsanwalt gearbeitet hatte, heuerte er 1988 als Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung an. Seither avancierte der Autor zahlreicher Bücher zu einem der angesehendsten Kommentatoren und Essayisten Deutschlands. Seit 1. Jänner 2011 ist der Innenpolitik-Chef auch Mitglied der Chefredaktion. Prantl ist der heurige Träger der Theodor-Herzl-Dozentur an der Uni Wien


Interview: Stefan Apfl, Armin Thurnher, Erstveröffentlichung Falter Nr. 17/11 vom 27.04.2011, Seite 23.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung durch: Falter.at